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Bezahlung bei freien Trägern

| Sven Kuhfuss | Aktuelles
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Bezahlung bei freien Trägern

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass geleistete Arbeit angemessen entlohnt werden muss. Dabei ist mir auch klar, dass Sozialarbeiter*innen sehr viel Idealismus mitbringen, um diesen sinn- und anspruchsvollen Job tagtäglich unter schwierigen Bedingungen zu machen. Das heißt aber eben nicht, dass wir in unserem Arbeitsfeld nicht auf Missstände aufmerksam machen dürfen.

Beispielsweise fordert Ver.di zu Recht, dass freie Träger aufgewertet und entlastet werden müssen. Allerdings sind hier aus Sicht eines kleineren freien Trägers auch wie folgt zu beachten:

Wir werden nach Belegung und Fällen bezahlt. D. h. hier gab u. a.  es in der Zeit der Pandemie sehr große Schwankungen. Dennoch habe ich als AG die Kurzarbeit auf 100% aufgestockt ohne durch die Behörde unterstützt zu werden. Am Ende ging es gut, aber es war ein Risiko.

In Hamburg werden die Fachkräfte im ASD prinzipiell höher eingestuft als bei freien Trägern. Gut für die ASD Fachkräfte, aber ungerecht für vergleichbare Tätigkeiten bei freien Trägern.

Das Entgelt bei freien Trägern hinkt hinterher. Die Wohlfahrtsverbände verhandeln prospektiv z. B. jetzt für 2024. Sollte ein neuer Tarifabschluss danach kommen, wird das im Entgelt 2024 nicht berücksichtigt. Selbst jetzt findet die Sozialbehörde die Forderung nach einer Anpassung um 10% zu hoch, obwohl dass die letzte Anpassung im öffentlichen Dienst wieder spiegelt.

Deshalb frage ich mich ernsthaft, was wir als kleiner unabhängiger freier Träger tun können. Denn ich meine auch, dass wir zumindest so vergütet werden müssten, dass wir die gleichen Löhne wie im öffentlichen Dienst zahlen können.

Wenn es gelänge hier eine automatische Kopplung der Anpassung der Entgelte zu erwirken, würden wir viel gewinnen und nutzlose Verhandlungsrunden sparen.