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Empowerment – Teil 1: Was ist das eigentlich?

| Sven Kuhfuss | Erziehungshilfe 4.0
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Empowerment – Teil 1: Was ist das eigentlich?

Während meines Studiums der Sozialpädagogik hat mich die Auseinandersetzung mit dem Begriff des Empowerments besonders beschäftigt. Mir wurde sehr schnell klar, dass ich diese Haltung in meiner Arbeit – in welchem Arbeitsfeld auch immer – mir zu Eigen machen möchte. Daher war es konsequent, diesen Ansatz als Leitbild in die Konzeptionen für die Angebote von Erziehungshilfen nach SGB VIII mit aufzunehmen.

In drei Blog Beiträgen werden wir zunächst den Begriff Empowerment erläutern, danach einen Blick auf die konkrete Umsetzung in der Fallbearbeitung bei adelante werfen und abschließend eine Verknüpfung zum sogenannten Team-Management-System herstellen, mit dem wir uns derzeit in einem Team-Coaching auseinandersetzen.

Empowerment kann als „Ermächtigung" oder „Übertragung von Verantwortung" bezeichnet werden. Hierbei geht es um Strategien und/oder Maßnahmen, die den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen erhöhen sollen. Sie sollen in die Lage versetzt werden, ihre Interessen (wieder) eigenmächtig, selbstbestimmt und selbstverantwortlich zu vertreten. Bei Empowerment geht es sowohl um den Prozess der Selbstbemächtigung als auch die professionelle Unterstützung der Personen. Das von ihnen empfundene Gefühl der Hilf-und Machtlosigkeit gilt es zu überwinden und ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen sollen dabei wahrgenommen und genutzt werden.

Für das Gelingen vonEmpowerment ist neben einer Vertrauenskultur und die Bereitschaft zur Delegation von Verantwortung auf allen Ebenen auch eine entsprechende Qualifizierung der involvierten Personen und angemessene Kommunikation notwendig. Hierbei geht es auch ums Ausprobieren, Scheitern, Gelingen und somit einer etablierten Fehler- und Lernkultur.

In der Sozialen Arbeit wird Empowerment als Arbeitsansatz einer ressourcenorientierten Intervention angewendet. Im Kern steht die Abwendung von einer defizitorientierten hin zu einer stärkenorientierten Wahrnehmung.