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Stromverbrauch in Jugendwohnungen

| Sven Kuhfuss | Nachhaltigkeit
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Stromverbrauch in Jugendwohnungen

In unseren elf Betreuungsstandorten wohnen in der Regel zwei Jugendliche. Unser Betreuungskonzept sieht vor, dass wir hier vorzugsweise ambulant betreuen. Das bedeutet dann auch, dass die Plätze an die Jugendlichen dazu parallel von uns an sie vermietet werden. Die Miete trägt dann entweder das Jobcenter oder das Sozialamt. 

In dieser Wohnform bereiten wir die Jugendlichen auf das eigenständige Leben in den eigenen vier Wänden vor. Spätestens dann sind die Kosten für  Wasser, Heizung und weiteren Nebenkosten der Unterkunft für sie relevant. Denn sobald sie in Ausbildung und später in Arbeit sind, werden die Kosten für die Unterkunft nur noch anteilig oder gar nicht mehr vom staatlichen Leistungsgträger übernommen.

Die Stromkosten sind heute bereits in der Grundsicherung / Hilfe zum Lebensunterhalt enthalten. Wir erhalten von den Jugendlichen eine Monatspauschale und übernehmen sämtliche Verwaltungsakte. Dabei ist es uns auch wichtig, den Jugendlichen beizubringen, dass z. B. das Licht nicht durchgehend an sein muss. Außerdem achten wir auf eine gute Ausstattung in der Küche mit A++ Küchengeräten und setzen LED Leuchtmittel ein.

Wir wollten nun einmal wissen, ob das subjektive Empfinden "die Jugendlichen verschwenden Strom" tatsächlich stimmt. Enstprechend haben wir die Stromverbrauche der Jahre 2017 bis Mitte 2020 miteinander verglichen. Die Ergebnisse sind erstaunlich.

Zum Einen gibt es erhebliche Unterschiede in den einzelnen durchaus in der Größe und Ausstattung sehr ähnlichen Wohnungen. Auch die Belegung mit verschiedenen jungen Menschen lassen auf ein sehr unterschiedliches Verhalten schließen, weil die Verbrauchswerte sehr schwanken.

Obwohl in vielen Betreuungsstandorten  Verbrauchsspitzen über 2000 kWh zu erkennen sind, beträgt der durchschnittliche Stromverbrauch  pro Jugendwohnung 1.517 kWh . Dieser Wert liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 3221 kWh bei einem 2-Personen-Privathaushalt!

Wir stellen also fest, dass unsere Bemühungen und Erläuterungen offensichtlich doch Früchte tragen und die Jugendlichen weniger verschwenderisch mit Strom umgehen. Wir werden es weiter im Blick behalten und haben uns vorgenommen, die Verbrauchswerte für Heizungen und Wasser in den nächsten Monaten auszuwerten. Denn ein verantwortungsvoller Umgangen mit natürlichen Ressourcen schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.