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Resilienz – Team-Resilienz (Teil 6 von 7)

| Sven Kuhfuss | Qualitätsmanagement
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Resilienz – Team-Resilienz (Teil 6 von 7)

Im voran gegangenen Blog-Beitrag dieser Reihe habe ich über organisationale Resilienz als Teil der kollektiven Ebene dargestellt. Die Resilienz des Teams ist ebenso auf der kollektiven Ebene zu betrachten.

Team-Resilienz betrifft die Interaktion zwischen Beschäftigten. Ressourcen von Teams fördern das Erkennen relevanter Entwicklungen und die Überprüfung der Arbeitsaufteilung, wodurch eine flexible Reaktion auf Probleme ermöglicht wird.

Die Teammitglieder sind in folgenden Bereichen gefragt mitzuwirken und so die Resilienz des gesamten Teams zu fördern:

  • Erkennen und Weitergabe relevanter Entwicklungen: jedes Teammitglied ist gefordert, Änderungen der gestellten Anforderungen zu erkennen und sich darüber im Team auszutauschen.
  • Überprüfung der Arbeitsaufteilung und -abfolge: Wenn Fehler oder Probleme auftreten, ist jedes Teammitglied gefragt, konstruktiv mit diesen Herausforderungen umzugehen und es auch als Gelegenheit zu betrachten, die Aufgabenaufteilung im Team zu verbessern und/oder Abläufe zu hinterfragen und anzupassen.
  • flexible Reaktionen auf Probleme: hier stellt sich die Frage, inwieweit das Team schnell und flexibel reagiert, wenn unerwartet Probleme auftreten.

Die Fähigkeit von Teams, sich schnell von Krisen, Rückschlägen oder sonstigen Bedrohungen zu erholen (Meneghel, Salanova & Martínez, 2016; West, Patera & Carsten, 2009) zeichnet die Team-Resilienz aus. Auffallend ist die inhaltliche Nähe zwischen den Bestandteilen auf individueller Ebene und den Merkmalen der Team-Resilienz als Teil der kollektiven Ebene.

Wir können festhalten, dass je höher die individuelle Resilienz ausgeprägt und im Verhalten auf Krisen ausgereift ist, desto mehr wird das Team davon profitieren und resilienter werden, um standhaft in bedrohlichen und stressigen Situationen reagieren zu können.

In unserem Arbeitsfeld sind wir ständig mit Veränderungen z. B. in Bezug auf ausländerrechtliche Aspekte konfrontiert. Je besser die Kommunikation im Team funktioniert, desto höher der Nutzen für die Teammitglieder und letztendlich auch unsere Klient*innen, die auf unsere Unterstützung zählen, um Leistungsansprüche gegenüber Ämtern und Behörden durchzusetzen.

Hier gilt es für uns, stets die Arbeitsaufteilung und -abfolge zu betrachten, um unnötige Wege und Verzögerungen zu vermeiden. Gleichermaßen müssen wir sehr flexibel reagieren können, wenn beispielsweise eine Duldung nicht verlängert wird und dem jungen Menschen schlimmstenfalls eine Abschiebung droht bzw. kurzfristig keine Grundsicherung für seinen Lebensunterhalt erhält.

Solche Einzelfälle machen schnell deutlich, dass Team-Resilienz auch für die Betreuungsarbeit eine hohe Relevanz hat. Denn je besser die Fähigkeiten der Resilienz sowohl auf individueller als auch kollektiver Ebene ausgeprägt sind, desto schneller kann die erforderliche Energie für die Lösung der Probleme eingesetzt werden.