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Fehlermanagement Teil 1: Anforderungen im QM

| Sven Kuhfuss | Qualitätsmanagement
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Fehlermanagement Teil 1: Anforderungen im QM

In einer kleinen Serie von drei Beiträgen zum Thema Fehlermanagement möchte ich im ersten Teil etwas zu den Anforderungen aus dem Qualitätsmanagement erläutern. In Teil 2 wird es um das Modell der NASA gehen bzw. wie sie auf kollegialer Ebene mit drohenden Fehlern umgehen. Der letzte Teil stellt einen Ansatz dar, wie wir mit Fehlern rund um unsere Betreuungsstandorte verfahren.

Die DIN Norm 9001:2015 regelt das Qualitätsmanagement nach internationalen Standards. Zugegebenermaßen klingen „DIN" und „Norm" mit ein paar Zahlen sehr technisch und vor allem in sozialen Berufen fällt es Menschen eher schwer, sich dieser Systematik anzunähern. Bei genauer Betrachtung und einiger Beschäftigung damit werden aber selbst „alte Hasen" in der Pädagogik beispielsweise erkennen, dass es sich lohnt, gezielt, strukturiert und nachhaltig mit einem klar beschriebenen Verfahren Fehler zu bearbeiten. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um unstimmige Abläufe im Betrieb, Krisen im Team oder in der Betreuung oder um Beschwerden von Nachbarn handelt.

Ein Prinzip im Qualitätsmanagement ist der sogenannte kontinuierliche Verbesserungsprozess. Es wird davon ausgegangen, dass wir stets etwas verbessern können. Hierbei muss es sich nicht immer um große Innovationen handeln, nein, es können auch die Anpassung von internen Abläufen sein, die die Zuständigkeiten klarer benennen und somit z. B. unnötige Wege, lange Wartezeiten vermeiden und damit auch Stress verhindern.

Wenn es also gelingt, im Team eine Kultur zu schaffen, die es ermöglicht, dass jede Mitarbeitende einen Verbesserungsvorschlag zu vorhandenen, aber nicht durchgehend förderlichen Strukturen macht und sich alle damit offen und ernsthaft auseinandersetzen, um zu prüfen, ob und was angepasst werden kann, ist das so ein Verbesserungsprozess.

Manchmal sind es jedoch keine neuen Ideen, die uns anregen, uns mit unseren Verfahren auseinanderzusetzen. Gelegentlich sind es auch Fehler, die passiert sind und spürbare Folgen haben. Ein Beispiel, das bares Geld gekostet hat, finden Sie unten im Link zu unserem Beitrag aus dem November 2018.

Das Fehlermanagement ist daher die beschriebene Vorgehensweise, wie sich eine Organisation mit aufgetretenen Fehlern befasst, diese abstellt, das Entstehen analysiert und für die Zukunft möglichst vermeidet. Dabei steht das Lernen im Mittpunkt. Daher spreche ich gerne von einer Fehler-Lern-Kultur.

https://www.adelante-jugendhilfe.de/blog/fehler-als-chance-verstehen-unsere-fehlerkultur-1